Dienstag, 1. Oktober 2019

Die Geschichte des japanischen Idols - die goldenen 80er

In den 80ern begann der große Idolboom. Vorrangig Solisten schossen wie Pilze aus den Boden.
Während die weiblichen Idole Mühe hatten gegen Top Idole wie Matsuda Seiko, Sakai Noriko oder Honda Minako anzukommen, kämpfte Johnny´s mit der stetig wachsenden männlichen Konkurenz.
Die Agenturen gaben Newcomern gerademal 6-Monats Verträge.
Zu der Zeit verschwanden neue Gesichter bei fehlenden Erfolg genauso schnell, wie sie kamen. 
Fast jedes Idol war zu der Zeit auch als Schauspielerin aktiv.

Ende der 80er gründete Johnny´s die Top Idolgruppe Hikaru GENJI, die viele zukünftige männliche Idole prägte. Die Gruppe wurde in 2 Teile, Hikaru und GENJI, unterteilt.
Dieses Konzept nutzt Johnny´s bis heute immer wieder.


Seiko prägte die Generation mit ihrem Haarschnitt, der als Seiko Haarschnitt berühmt wurde und Sinnbild für das klassische Showa Idol wurde.


Die Idole damals spielten oft einen Charakter, der, wie ihr Name und Profil von ihrer Agentur festgelegt wurde. 

Sie wurden als Mitglieder der höheren Gesellschaft dargestellt.
Honda Minako nutzte erstmals Rockelemente für Mainstream Idolmusik. Sie wurde bekannt für ihre polarisierenden Auftritte.


Obwohl die 80er stark von Solisten geprägt wurden, gab es eine Gruppe, die das Konzept für viele moderne Idole vorgab.
Das von Akimoto Yasushi gegründete Onyanko Club hatte nicht nur stetig wechselnde Mitglieder, sondern auch erstmals Sub-Units.
Die Mitglieder wurden hier allerdings noch nicht in Generationen unterteilt.

Zu der damaligen Zeit beendeten die weiblichen Idole ihre Karriere, sobald sie heirateten und eine Familie gründeten.
Das hing damit zusammen, dass es in der japansichen Gesellschaft gang und gebe war (und oft auch noch ist), dass die Frau spätestens ab Schwangerschaft ihre Arbeit aufgibt und Hausfrau wird.
(Anm.: das erklärt warum weibliche Idole oft so jung sind, während männliche bis zum Rentenalter arbeiten.)
Als das absolute Top Idol Matsuda Seiko 1985 heiratete, 1986 schwanger wurde und ihre Karriere dennoch weiterführte, wurde sie deswegen von der japanischen Frauenrechtsbewegung als Heldin gefeiert.
Sie legte den Grundstein für Idole, die nach ihrer Hochzeit in der Entertainment Branche arbeiten.
Seiko gilt sogar heute noch als Idol.
Erstmals in den 80ern tauchten auch AV Idole auf.
Pornodarstellerinnen, die dennoch ein Idolimage hatten, schauspielern, moderierten und sangen.
Auch wurden das erste mal Idolanime produziert.
Neue Idole wurden durch Auditions gesucht, und durch den Anime promoted. Die Idole im Anime waren damals oft Magical Girls.
Das bekannteste Animeidol der Zeit ist wohl Macross` Lynn Minmay, die ihre Seiyuu, Sängerin und teilweise Songwriterin Iijima Mari berühmt machte.

Bei den Mi-Ha entwickelte sich langsam der spätere Wotagei. Die Fans riefen Rhytmisch zu den Liedern.
Auch wurden die ersten Glow Sticks eingesetzt.
Um schnell an Informationen zu kommen, wurden für beliebte Idole eigene Shops errichtet, wo sich die Fans informieren konnten.

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